Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Schaumburg-Lippe
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 335 —
Nun brach man eilig auf, um noch vor Sonnenuntergang die Wasser-
probe bei der Arensburg vornehmen zu können. Als die Gefangene
durch das Burgtor schritt, ergriff sie hastig ein Lindenreis, steckte es
in die Erde und rief: „So gewiß dies Reis grünen wird, fo wahr
ist meine Unschuld!" Alle waren von diesem Vorgang ties ergriffen.
Was mag nun werden? Wird das Wasser sie aufnehmen oder
ausstoßen?
Bald war die Arensburg erreicht. Schweigend standen die
Zuschauer am Rande des Burgteiches. Jeder verrichtete ein kurzes
Gebet. Dann traten auf das Geheiß des Vogtes zwei Knechte
vor. Diese legten der Gefangenen einen Strick um den Leib und
warfen sie dann plötzlich in die Flut. O Wunder, das Wasser
nahm das arme Opfer augenblicklich auf! Bestürzt zog man die
Unglückliche aus der Tiefe. Allein das Leben war entwichen. Alfo
war eine Unschuldige gerichtet! — Und das Lindenreis auf der
Schaumburg? Siehe, es grünte und wurde ein mächtiger Baum!
Wir aber lauschen noch heute dem Flüstern seiner Blätter und dem
Rauschen seiner Zweige und gedeukeu mit Schaudern jener Zeit
finsteren Aberglaubens.
8. Der Denkstein an der Kirche zu Heuerßen.
An der Südseite der Kirche zu Heuerßen findet sich ein
schlichter Denkstein mit dem Bilde eines Ritters. Das Steinbild
ist dem Junker Christian von Münchhausen gewidmet, über dessen
Ende uns die Lindhorster Chronik berichtet.
Es war im Spätherbste des Jahres 1643. Die Grafschaft
Schaumburg hatte unter den Schrecken des 30jährigen Krieges
schwer gelitten. In allen Orten herrschte bittere Armut. Recht
schlimm sah es in Lindhorst aus. Hier hatten Freund und Feind
lange arg gehaust. Kaum ein Hof konnte der Gutsherrschaft in
Remeringhausen noch die fälligen Abgaben entrichten. In besonders
trauriger Lage befand sich Hänfen Snhren Hof (heute Nro. 10),
aus dem Snhrens Witwe mit ihren beiden erwachsenen Söhnen
wohnte. (Der Lindh. Chronist Nothold schreibt: „Ein bös bar-
barisch Weib mit zwei ungezogenen Söhnen".) Schon wiederholt
waren die hörigen Hofleute zur Zahlung der rückständigen Pslichten
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Flüchtig begegneten sich die Blicke der beiden Wandrer. Dann aber
blieben beide erstaunt stehen und sahen einander lange an. Plötzlich
fielen sie sich in die Arme. Zwei Kameraden hatten nach Jahren
einander wiedergefunden, die einst in einem abgelegenen Dorfe der
Hagenower Heide zusammen aufgewachsen waren. Dazu hatten
beide denselben Beruf erwählt, nämlich das ehrsame Schneider-
Handwerk.
Wer die beiden Schneidergesellen so herzlich vereint sah, mußte
wohl annehmen, daß sie stets gute Freunde gewesen wären. Dem
war aber nicht so. Hinrich Wnlf nämlich, der andere Geselle, war
immer ein unverträglicher, leichtfertiger Bursche gewesen, den daheim
jeder gern gemieden hatte, weil er überall Händel suchte. Kurt
dagegen hatte jedermann lieb gehabt, da er ein fo stiller und spar-
samer Meusch war. So mußte es auch heute uoch um beide steheu.
Elfterer führte nämlich in seinem schlappen Ränzel weiter nichts als
sein bißchen Handwerkszeug mit sich, letzterer dagegen auch Kleiduugs-
stücke und — eine beträchtliche Geldsumme. Aber die Freude des
Wiedersehens seru vou der Heimat hals auch hier, wie so oft, über
innere Gegensätze schnell hinweg. Beide wechselten noch einige Worte
mit dem Manne am Tore und schritten dann der Stadt zu.
Bald saßen sie hinter einem Kruge Bier in fröhlichem Ge-
plander. Auch der Torschreiber saud sich ein, der gern jede Ge-
legenheit wahrnahm, wenn er hoffen durfte, frei mitzecheu zu können.
Schon mahnte Kurt zum Aufbruch. Da brachte der lange Gesell
das Gespräch ans Arbeit und Verdienst. Er schimpfte auf fein
Handwerk. Es lohne schlecht, namentlich in dieser Knckuckszeit.
Er wolle es darum ganz aufgeben. Seine Fahrt ginge an den
Rhein. Dort habe er einen Bruder. Der führe auf eiuem
holländischen Frachtschiffe und verdiene Geld über Geld. Uud dann
drang er in Kurt, er möge sich ihm anschließen. Dem war das
Bier schon längst zu Kopfe gestiegeil. Endlich willigte er ein.
Durch kräftigen Handschlag verpflichteten sich beide zu gemeinsamer
Fahrt. Kurt zahlte die Zeche. Dabei gewahrte der andere des
Kameraden Reichtum. Ein teuflischer Gedanke stieg plötzlich in
ihm auf. Jeder griff nach seinem Wanderstabe. So pilgerten sie
endlich weiter auf der Straße nach Minden zu.
Die Sonue stand schon hoch am Himmel und sandte ihre
glühenden Strahlen aus die beiden Wanderer herab. Verwundert
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16 —
4. Die Erdschichten unserer Heimat und Umgebung.
Entstehung und Faltung der Erdrinde. Die Ober-
flächengestalt unserer Erde war und bleibt einer steten Veränderung
unterworfen. Das Ergebnis dieses fortlaufenden Werdeganges ist
ihr jetziger Zustand. Die Wissenschaft, welche uns mit dem Werde-
gange und dem Bau der Erde bekannt macht, ist die Geologie (Erd-
lehre); die Vertreter dieser Wissenschaft werden Geologen genannt.
Nach der Annahme der Geologen war unsere Erde einst ein
Teil der Sonne (Hypothese von Kant-Laplace). Sie löste sich als
eine gasförmige oder feurig-flüssige Masse vom Sonnenball los
und beschrieb fortan ihre eigenen Bahnen. Allmählich kühlte sie sich
int kalten Weltenranme, dessen Temperatur um — 273° C. herum
liegt, immer mehr ab. Zuerst bildete sich eine feste Erdkruste, auf
der sich uach und nach auch das Wasser, welches bislang in Form
von Wasserdampf iu der Atmosphäre vorhanden war, niederschlug
und sich iu deu Vertiefungen der Erdoberfläche zu Seen und
Ozeanen ansammelte. Die mit der allmählichen Abkühlung des
Erdinnern verbundene Verringerung des Ranmumsanges hatte nun
zur Folge, daß die bereits erstarrte Erdkruste für den Kern zu
weit wurde und sich iu Falteu legte. So entstanden alle die
großen Faltengebirge der Erde. (Es ist das ein Vorgang, der sich
mit dem Zusammenschrumpfen eines erkaltenden Bratapfels ver-
gleichen läßt).
Gesteinsbildnng ans fenrigfinsftgem Material. Dabei
zerbricht jedoch die spröde Erdrinde in viele Schollen. Einzelne
sinken, begleitet von gewaltigen Erdbeben, in die Tiefe, und aus
den entstandenen Spalten dringt oft die glutflüssige* Masse (das
Magma) des Erdinnern an die Oberfläche oder bis in die Nähe
derselben und erstarrt dort. Es entstehen so aus dem seurigslüssigen
Magma vielerlei Gesteine, z. B. die Basalte und Granite, auch die
Laven unserer heute uoch tätigen Vulkane.
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17 —
Schichtgesteine. Das Wasser arbeitet nun den gebirgs-
bildenden Kräften entgegen; es trägt die entstandenen Gebirge und
Unebenheiten der Erdoberfläche allmählich wieder ab und hat das
Bestreben, alles wieder einzuebnen. Es dringt im Gebirge in die
Risse der Felsen ein, gefriert dort, nimmt als Eis mehr Raum ein
und zersprengt nach und uach die Gesteiue in kleine Stücke, welche
dann die Bäche und Flüsse täglich in großer Menge forttragen und
unterwegs oder an ihrer Mündung im Meere als Saud und Schlamin
absetzen. So entstanden nacheinander die geschichteten Gesteine,
welche sich wie ein Stapel Bücher übereinander lagern. Zu dieser
Gruppe gehören sämtliche Gesteinsschichten unseres Gebietes.
Den Vorgang, daß Wasser Schlamm-, Sand- und Kiesmassen
in Schichten absetzt, können wir täglich an geeigneten Stellen unserer
Bäche und Teiche, uach starken Regengüssen auch iu allen Rinnen,
in denen Wasser geflossen, beobachten. Wir bemerken dann, daß
sich die Schichten immer annähernd wagerecht abgesetzt haben. Das-
selbe gilt für alle vom Meere abgelagerten Gesteine. Wenn wir
daher in unserer Umgebung, z. B. in dem Bahneinschnitt des Weser-
gebirges am Jakobsberge (Porta) oder in den Rehbnrger Bergen,
die Gesteinsschichten heute in stark geneigter Stellung vorfinden, so
sind wir gezwungen anzunehmen, daß erst nach dem Absatz dieser
Gesteine durch gebirgsbildeude Kräfte, durch Senkung oder Hebung
einzelner Schollen, die steile Lagerung zustande kam. Darauf konnte
dann das Wasser iu den stark zerrütteten und zerbrochenen Erd-
schollen seine ausnagende und zerfressende Tätigkeit beginnen und
tiefe Schluchten und Täler besonders da auswaschen, wo es auf
wenig widerstandsfähige Gesteine traf. Darauf ist die Tatfache
zurückzuführen, daß auch in unserem Gebiete die Kämme vmb Steil-
kanten der Berge allemal von den festeren und widerstandsfähigeren
Gesteinen gebildet werden, während in den Tälern weichere Gesteine,
meist Tone und Mergel, anzutreffen sind.
Alter der Schichtgesteine. Versteinerungen. Die ge-
schichteten Gesteine folgen in der Weise übereinander, daß in der
Regel die zu unterst liegenden die älteren, die oberen die jüngeren
sind. Man bestimmt nuu das Alter der Schichten nach den sich
in ihnen findenden versteinerten Lebewesen. Es gilt hier im allge-
meinen die Regel, daß die ältesten Schichten einfachere und niedrig
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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gleichmäßig aus, als ob der Stein mit einer Säge durchschnitten Ware. Jetzt
wird die abgestoßene Steinplatte zur Arbeitsstelle geschafft. Man hebt die Platte
mit Brechstangen etwas in die Höhe und legt eine Walze unter. Einige Arbeiter
ziehen nun den Stein vor, andere schieben nach. Damit diese Arbeit gleichmäßig
geschieht, singt man u. a. dabei:
Wisse mal — sau I
Gaiht hei gaut — leih!
He — sau!
Aus das letzte Wort wird gezogen und geschoben, bis der Stein an die Kante
des Felsens gebracht ist. Hier läßt man ihn in den Bruch hinabgleiten, wo er
dann an der Arbeitsstätte nach Maß zugerichtet wird. Liegt der Steinbruch
tiefer als die Bearbeitungsstelle, so müssen die losgelösten Steinblöcke mittels
starker eiserner Ketten durch Winden nach oben gebracht werden. Sind mehrere
Rohblöcke hergerichtet, so werden sie auf Wagen geladen und nach den Stein-
Hauereien oder auch sofort nach den Bahnhöfen befördert. Ein solches Stein-
fuhrwerk wird gewöhnlich mit einer Fracht bis zu 150 Ztr. — 7500 kg belastet
(1 cbm Sandstein hat etwa 50 Ztr. Gewicht). Man bearbeitet auch Blöcke, die
bis zu 10 000 kg schwer sind. Große Platten werden in einer Dampffägerei in
beliebige Stücke zerschnitten. Man benutzt dazu dünne Drahtseile und lineal-
förmige Sägen. Die durch Reibung entstehende Schnittstelle wird unausgesetzt
mit Kies und Wasser versehen. — In der Nähe der Brüche und am Fuße des
Berges, z. B. aus dem Osterholzplatze in Nienstädt, in Stadthagen usw., sind
Stein- und Bildhauereien, in denen die Steine weiter verarbeitet werden. Die
Steinhauer, unter denen sich im Sommer wegen Mangels an einheimischen
Arbeitern viele Italiener befinden, gebrauchen Hacke, Meißel und Schlegel. Sie
verfertigen Treppenstufen, Tür- und Fenstereinfassungen, Torpfeiler, Schleis- und
Mühlensteine, Tröge, Bildwerke und mancherlei andere Gegenstände. Ihre Be-
schäftigung ist keine gesunde, da sie bei der Arbeit viel kalkhaltigen Sandstaub
einatmen müssen, welcher der Lunge sehr schädlich wird. Daher erreichen sie
selten ein hohes Alter.
Die reichen Lehm- und Tonlager an den Abhängen des Bücke--
berges und in der anschließenden Ebene sind durch zahlreiche
Ziegeleien aufgeschlossen. Früher wurde die Mehrzahl der Ziegel-
steine mittels Handbetrieb hergestellt und in sogen. Feldösen ge-
brannt. Mit der Backsteinbrennerei in freier Luft soll bei uns auf
Veranlassung des betriebsamen Grafen Wilhelm zuerst 1765 auf dem
Paskamp bei Steinhude und 1768 an 5 anderen Orten der Anfang
gemacht worden sein. Seit Erfindung der Dampfmaschinen hat der
Maschinenbetrieb den Handbetrieb allmählich fast verdrängt. Heute
gibt es in unserem Lande 16 Ziegeleien mit Dampf- und 4 mit
Handbetrieb. Im Jahre 1900 stellten unsere einheimischen Ziegeleien
etwa 25 Millionen Mauersteine, Dachziegel und Röhren (Ent-
Wässerung) her.
Auf der Ziegelei.
Der größte Teil der Ziegelsteine wird im Sommer hergestellt. Nur wenige
Ziegeleien sind das ganze Jahr hindurch im Betriebe. In den Wintermonaten
trifft man die ersten Vorbereitungen. Dann wird der im nächsten Sommer zu
verarbeitende Ton gegraben. Unter dem Einfluß der Witterung (Frost, Regen,
Dürre) zersetzt er sich. Dadurch wird er für die Verarbeitung geeigneter. Man
schafft ihn in Kippwagen von dem Fundorte (der Gewinnungsstelle) nach der
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— 1(S4 —
liche Tempel, große Theater und prächtige Bildsäulen erregten die
Bewunderung der Mit- und Nachwelt. Wettspiele zwischen Fechtern
und wilden Tieren lockten viele Fremde herbei. Die Armen wurdey
reichlich unterstützt.
Drusus. Augustus brachte alle Teile der bereits ^eroberten
Provinzen zur vollständigen Unterwerfung und schob die Reichs-
grenze bis zur Donau vor. Als die unruhigen Germanen wieder-
holte Raubzüge über den Rhein nach Gallien hinein unternahmen,
beauftragte er seinen tapferen Stiefsohn Drusus, die deutschen
Grenzstämme zur Ruhe zu bringen. Drusus unternahm nun in den
Iahren 12 bis 9 V. Chr. mehrere vortrefflich geleitete Feldzüge
gegen die den Römern so lästigen Nachbarn. Sein Plan war,
alle germanischen Völkerschaften zwischen Rhein und Elbe zu unter-
werfen. Von Mainz aus ging er vor. Auf Schiffen gelangte er
an den unteren Rhein, den er durch einen Kanal uach dem Zuider
See mit der Nordsee verbinden ließ, um daun von der Seeseite
her durch die Emsmündung in das deutsche Laud einzudringen.
Ein auderer Teil feines Heeres marschierte die Lippe aufwärts.
Von der heutigen Insel Borkum aus ließ er seine Schiffe in die
Ems laufen. Die Waldungen wurden mit der Axt gelichtet, die
ausgedehnten Moore auf Knüppeldämmen (Bohlwegen) durch-
zogen. So bezwang er die Bevölkerung zwischen'.Rhein und Ems.
Im folgenden Jahre (11) rückte er an der Lippe entlang nach der
Weser vor, um die hier wohnenden Cherusker anzugreifen. Man-
gel an Lebensmitteln und der nahende Winter nötigten ihn indes
zu vorzeitiger Umkehr. Als Zeichen seiner Herrschaft und als Stütz-
Punkt für fernere Unternehmungen legte er nahe der Lippe einen
befestigten Platz an, das Kastell Aliso ihaltern bei Münster).
Im Jahre 10 befestigte er das linke Rheinufer oou Mainz bis
Tanten durch eine Anzahl Kastelle, von denen Kastel (vor Mainz)
und Deutz (vor Köln) bis heute erhalten sind. Im Jahre 9 rüstete
Drusus zu einem Hauptfeld zuge; es follte ganz Westdeutschland bis
zur Elbe unterworfen werden. Wieder brach er von Mainz auf,
zog durch das Land der Chatten (Heffen), überschritt die Weser
und rückte dnrch das Cheruskerland bis an die Elbe vor. Auf dem
Rückzüge stürzte er beim Überschreiten der Saale mit seinein Pferde,
brach den Schenkel und starb einen Monat darauf in Mainz. Der
Kaiser Augustus ehrte sein Andenken u. ct. dadnrch, daß er ihm
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Drusus Augustus Drusus Drusus Drusus Augustus Augustus
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gleitet von der Mitte ab eine nach 0 hin sanft ansteigende Dünen-
kette (Sandhügel). Der westliche Teil dieser Sanddünen erhebt
sich aus schwarzem, moorigem Boden, der mit verstreuten, dunklen
Nadelbäumen bestanden ist; er wird deshalb von den Anwohnern
der schwarze Berg genannt. Der östlichste und höchste Ausläufer,
iu genau nördlicher Richtung von Steinhude, leuchtet mit seinem
Weißen Saude weithin über die Wasserfläche; er heißt daher der
weiße Berg. An der Ostseite des Sees breitet sich nach Neustadt
zu eiue große, öde Moorfläche aus, das Tote Moor genannt.
Wellen und Eisschollen bilden hier allmählich starke Buchten (Wind-
richtung!). Den Süd- und Westrand umsäumt Wiesen- und Bruch-
laud. Nach Rehburg zu dehnt sich eine breite Niederung aus, die
fast wagerecht ist. Diese wird von dem Meerbach, dem einzigen
Abfluß des Wasserbeckens, und der von Loccum kommenden Fulde
durchflössen. Der Meerbach spaltet sich in viele Arme. Grund!
Der Abfluß ist also gering. —- In der westlichen Hälfte des Meeres
ragt mitten aus dem Wasser ein Stück Land (Insel) hervor. Das
ist der Wilbelmsteiu (1,4072 ha groß). Diese Insel ist nach dein
Grafen Wilhelm zu Schaumburg-Lippe benannt, der unser Land
von 1748—1777 regierte. Derselbe hat sie künstlich herstellen lassen
durch Ausschütten von großen Stein-, Sand- und Erdmassen. Auf
der Insel legte dann der Graf eine Festung und eine Artillerie-
schule an. Die Festung konnte 400 bis 600 Soldaten aufnehmen.
In der Militärschule wurden Viele tüchtige Offiziere ausgebildet.
Aus dieser Schule ist auch der berühmte preußische General
Scharnhorst hervorgegangen. Heute ist der Wilhelmstein mit
seinen schönen Anlagen und mancherlei Sehenswürdigkeiten ein be-
liebter Ausflugsort. Tausende von Fremden besuchen alljährlich
den lieblichen See und seine freundliche, denkwürdige Insel.
Klima. Der in einer Gegend das Jahr über vorherrschende
durchschnittliche Luftzustand nach Wärme, Feuchtigkeit und Bewegung
wird das Klima genannt. Das Klima eines Landes hängt von
seiner Lage, Bodengestalt und Bewässerung ab und kann heiß,
warm, gemäßigt, kalt, mild, rauh, trocken, feucht, gesund, ungesund
sein. Ein kaltes Klima haben hochgelegene und weit nach N sich
erstreckende Länder, ein feuchtes Küstenländer, ein trockenes und
heißes weite Sandebenen (Wüsten). Unser Land hat ein gemäßigtes
und gesundes Klima. Die Sommer find nicht so heiß und die
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— 8 —
der Weser zufließt, so gehört unser Land ganz zum Stromgebiet
der Weser. (Aufsuchen anderer Wasserscheiden!)
Die Berge als ßeburtsitätten der flüiie. Ohne Berge würde es
keine Flüsse geben. Die Berge sind die Geburtsstätten der Flüsse,
des „Stromes Mutterhaus". (Gedicht: „Der Hirtenknabe" von
Uhland.) Sie sammeln Wasser, sparen es aus und verschicken es
in die Täler und Ebenen. Wie kommt das? In unserer Gegend
herrscht der Sw-Witri) vor. Er bringt uns von einem großen
Meere, dem Atlantischen Ozean, in den Wolken viel Feuchtigkeit
mit (Regen, Schnee). Diese Feuchtigkeit senkt sich au den Bergen.
Warum? Uber hochgelegenen, bewaldeten Stellen ist die Lust
immer kühler als über den Feldern und Wiesen der Ebene.
Dnrch die Kälte wird die feuchte Luft zu Nebel und Regen ver-
dichtet. Beim Ubersteigen der Berge werden daher die Wolken
abgekühlt, die unzähligen Wasserbläschen vereinigen sich nun in
ihnen zu zahlreichen Tropfen. Diese fallen wegen ihrer Schwere
nieder; es regnet. Die Waldbäume fangen den Regen auf. Vou
Ast zu Ast, von Blatt zu Blatt, vou Nadel zu Nadel tröpfelt
er auf deu laub- und moosbedeckten Boden nieder. Dieser saugt
wie ein Schwamm das niederfallende Wasser auf und läßt es
ganz langsam in das Innere des Berges hinabsickern. So bleibt
selbst in der trockensten Jahreszeit der Berg mit Wasser versorgt.
In Tausenden von Adern und Äderchen gleitet es abwärts in die
Tiefe. Sobald es undurchlässigen Untergrund gefunden hat, eilt
es daraus weiter. In der dunklen Erde mag es jedoch nicht
bleiben; es sucht das Tageslicht. Das gelingt ihm auch. An
zahlreichen Stellen des Berges bricht es hervor. Eine solche
Stelle, wo das Wasser aus der Erde fließt oder quillt, nennt
man Quelle. Jetzt gräbt es sich aus eigener Kraft (natürlicher
Wafferlauf) eine Rinne, einen tiefen Graben. Das ist sein Bett.
Darin fließt es als Bach hurtig weiter. Die beiden Seiten
oder Ränder des Bettes nennt man Ufer. Sehen wir der Rich-
tnng des abfließenden Wassers nach, so haben wir rechts das
rechte, links das linke Ufer. Mehrere Bäche vereinigen sich zu
einem Fluß; dieser wächst durch Aufnahme von Seitengewässern
oder Nebenflüssen zum Strom heran und ergießt sich ins
Meer. Die Stelle, wo der Fluß iu einen andern einläuft oder
der Strom sich ins Meer ergießt, nennt man Mündung (Beifp.
aufsuchen!). Aus dem Wege von der Quelle bis zur Mündung
senkt sich allmählich das Flußbett. Diesen Weg des fließenden
Gewässers nennen wir seinen Lauf. Der Lauf ändert oft feine
Richtung (s. Karte!). Anfangs bestimmt noch das „Mutterhaus",
der heimatliche Berg, die einzuschlagende Richtung; dann aber
drängen sich andere Berge, Hügel oder geringe Bodenschwellen
an ihn heran und nötigen ihn, die gerade Linie aufzugeben und
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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